Vor genau zehn Jahren, am 22. Dezember 2009, veröffentlichte die niederländische Zeitung Trouw das allererste Interview mit Against Child Trafficking (ACT).
2008 auf Geheiß der Europäischen Kommission durch Roelie Post und Arun Dohle gegründet, haben wir den Standpunkt, vertreten dass internationale Adoption eine legalisierte Form von Kinderhandel ist und wünschten uns, dass es sie in fünf Jahren nicht mehr gibt.
Schnell wurde ACT zur Quelle des Wissens über das Adoptionssystem. Roelies Wissen über Politikgestaltung kombiniert mit Aruns Erfahrung in der Feldforschung machten uns unschlagbar.
Überall, wo etwas schief lief, waren wir zur Stelle: Rumänien, Bulgarien, Äthiopien, Malawi, Kongo, Uganda, Süd Afrika, Serbien, Montenegro… wir vernetzten uns, zählten eins und eins zusammen, informierten Medien und Behörden. Es machte uns nicht gerade beliebt bei denen, die in der Adoptionsindustrie tätig sind, aber sei´s drum.
Nur vier Jahre später, 2013, veröffentlichte die dänische Zeitung Politiken ein weiteres Interview mit dem Titel: „ Deathly Spiral: Adoption agencies are threatened with death“ (Todesspirale: Adoptionsagenturen werden mit dem Tode bedroht).
Und jetzt, 2019, wissen sowohl die niederländische noch die dänische Regierung wie das aktuelle System der internationalen Adoption fortgeführt werden soll. Politikbewertung, neue Szenarien, Diskussionen im Parlament. Und dann gibt es noch die Adoptierten. Sie sind organisiert und fordern lautstark Gerechtigkeit und Unterstützung um ihre Wurzeln/Familie wiederzufinden.
Im Zuge dessen treten die Mächtigen aus den Schatten: Adoptionsagenturen und ihre Verbündeten, die Adoptiveltern, aber vor allem auch die internationale Kräfte, Organisationen wie International Social Services (Internationaler Sozialdienst). Diese NGO, die nach dem ersten Weltkrieg gegründet wurde, um die Migration in die USA zu ermöglichen, war stark daran beteiligt, das aktuelle System aufzubauen und tritt nun wieder in die Adoptions-Arena; sowohl in Dänemark als auch in den Niederlanden.
Und ebenso auf EU-Ebene: Letztes Jahr waren Arun Dohle von ACT und die EU Whistleblowerin Roelie Post Sprecher bei der Intergroup on Integrity, Transparency, Corruption and Organised Crime des europäischen Parlaments, die durch die MEPs Ana Gomes und Dennis de Jong geleitet wurde. Es wurde der Dokumentarfilm „THE TRAFFICKERS, the Dark Side of Adoption“ gezeigt mit anschließender Diskussion. Parlamentarier, ihre Assistenten und Adoptierte aus aller Welt füllten den Raum. Auch die Leiterin der Zentrale des International Social Service in Genf, Frau Mia Dambach, war anwesend. Sie versuchte, Arun Dohles Rede zu verkürzen – ohne Erfolg.
Auch sollte darauf hingewiesen werden, dass, als die EU Rumänien dazu aufgefordert hat, den Export von Kindern einzustellen, der ISS/DCI/Unicef – in Person von Nigel Cantwell – der Perspektive der EU auf Kinderrechte diametral entgegenstand.
Diese beiden Positionen können so zusammengefasst werden:
UN Kinderrechtskonvention vs. Haager Übereinkommen oder EU vs. US.
ACT wird weiterhin die vollständige Umsetzung der UN Kinderrechtskonvention vorantreiben. Im Klartext: Wir betrachten den Kampf als ausgefochten und gewonnen. Die UN KRK kann nicht durch das Haager Übereinkommen ersetzt werden. Wir haben dies überdeutlich gemacht.
Mission erfüllt!